Buchvernissage Melchior Werdenberg in Vals

Am 23. Januar 2016 fand im Valser Restaurant Zervreila die Vernissage zu Melchior Werdenbergs neuem Buch statt. Das Werk trägt den Titel «Nachtschatten» und ist im Elster Verlag erschienen. Zu dieser Veranstaltung, die Plätze waren ausverkauft, hatten Forum Vals und der Elster Verlag eingeladen.

Melchior Werdenberg trug an der Buchvernissage eine Geschichte seines neuen Buchs vor. Die zweite Identität von Melchior Werdenberg ist übrigens Hans Baumgartner. Der promovierte Jurist führt in Zürich eine renommierte Anwaltskanzlei, die auf Wirtschaftsrecht spezialisiert ist.

Eine Erzählung der Publikation «Nachtschatten» spielt in Vals und heisst in der Originalfassung «Die Leiter zum Himmel». Andrea Loretz Oesch las die Dialektversion mit dem Titel «D Leitera zum Himmel» auf sehr sympathische Art und Weise vor. Sie fand dabei eine stimmige Balance zwischen ruhigem Vortrag und akzentuiertem Sprechen – Letzteres in den dramatischen Textpassagen. «Die Leiter zum Himmel» hatte der Einheimische Peter Schmid bravourös ins Valserdeutsch übersetzt.

Im Anschluss an die Lesungen interviewte Peter Schmid den Autor Werdenberg. Das Gespräch, das insbesondere das Schaffen von Werdenberg thematisierte, war «gepfeffert» mit viel Schalk, Humor sowie geistreichen Anekdoten, was das Publikum sehr zu schätzen wusste.
Am 15. Februar 2016 titelte das Bündner Tagblatt: «Lasst uns einen Turm bauen, so gross wie das Zerfreilahorn». Der Bündner Journalist Jano Felice Pajarola schrieb zum neuen Buch von Melchior Werdenberg «[…] Nun hat er, dieser Werdenberg, ein weiteres Buch mit Kurzgeschichten publiziert, geist- und kenntnisreich, unterhaltsam, packend, und mittendrin in «Nachtschatten», zwischen Erzahlungen über kriminalistische Aufklärungen, fatale Begegnungen, unerwartete Koinzidenzen und anwaltliche Misstritte, taucht urplötzlich auch eine komplett andere Geschichte auf, «Die Leiter zum Himmel», sie spielt im Jahre des Herrn 1628, ein Unheil bringender Gast sucht ein Dorf namens Vals heim, der Schwarze Tod. […]»

Im genannten Artikel findet sich folgender Buchauszug: «Es gab zwei Fraktionen, die sich aufs Heftigste bekämpften. Die einen, die Urvalser, wollten sich abschotten, die Säumerei stoppen und jeden Verkehr mit den benachbarten Talschaften unterbinden, die anderen, die wahren Valser, wie sie sich nannten, wollten sich stärker öffnen, die eigenen Kinder in die Ferne schicken, damit sie überleben würden. Petrus auf seiner Kanzel hatte ein schweres Los. Gott hatte ihm nicht mitgeteilt, was gut wäre für Vals.»

Und wie es in dieser Geschichte weitergeht, kann die geneigte Leserschaft im Buch «Nachtschatten» von Melchior Werdenberg erfahren. Das im Elster Verlag erschienene Buch kostet 24 Franken, und die Lektüre sei wärmstens empfohlen! av