Das Schönste, was ich sah

Asta Scheib

Die Kindheit von Giovanni Segantini ist alles andere als einfach. Die Mutter hat er nur kränkelnd im Bett in Erinnerung, den Vater als glücklosen Kaufmann und Schlendrian, welcher sein Kind denn auch im Stich lässt, als die Mutter stirbt. Hunger ist stets ein treuer Begleiter des jungen Giovanni. Nach einem kurzen Aufenthalt bei einer Verwandten läuft er weg und landet schliesslich in einer Besserungsanstalt. Nun kommt für den Jungen noch etwas Schlimmeres als der Hunger, er kann nicht eingesperrt sein, er muss sich frei bewegen können, die Natur mit all ihren Farben gibt ihm immer die Lebenskraft. In der Anstalt ist es schrecklich, einzig sein Talent fürs Malen kann ihm niemand abstreiten und ein Gottesmann fördert dann auch diese Seite, des unbeugsamen Segantini. Giovanni gelingt die Flucht und nach einigen Turbulenzen schafft er es gar Geld zu verdienen und später an die Akademie von Mailand zu gelangen. Selbst wenn er nicht nur Freunde an der Akademie hat, das Talent kann ihm keiner absprechen. Bald bekommt er als junger Mann die ersten Preise. Einzig unter seinem Analphabetismus leidet der stolze Giovanni noch sehr und oft überkommt ihn eine Schwermut, diese begleitet ihn sein Leben lang. Aber er wird auch ein äussert zielstrebiger, eigenwilliger und glücklicher Mann. Giovannis bester Freund, der reiche Sohn Carlo aus dem Hause Bugatti, hat einen wesentlichen Anteil zu Giovannis Glück beigetragen, denn er verliebt sich unsterblich in die Schwester Carlos, diese Liebe ist gegenseitig und innig und sie hält das ganze Leben lang an. Luigia und Giovanni können zwar nie heiraten, da der Maler leider schriftenlos ist, sie werden oft weg gewiesen, sie führen ein hartes Leben, doch ihre Liebe bewältigt jede Hürde, schenkt dem Paar vier Kinder und eine ganz besondere Lebensintensität. Giovannis Weg zum berühmten Maler ist ein ganz einzigartiger Weg und so ist denn auch sein Lebensende…

Asta Scheib / Das Schönste was ich sah
Verlag: Hoffmann und Campe, Seiten: 413

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